In kleinen Schritten Feedback fördern

Wie kann es sein, dass ich immer wieder aufs Neue erlebe, dass in Unternehmen keine Feedback-Kultur gefördert wird? Die Richtlinien des lösungsorientierten Feedbacks sind zwar meist auf dem Unternehmenslaufwerk zu finden, aber dort verstauben sie in ihrer virtuellen Existenz, statt real angewendet werden. Das ist wirklich schade. Feedback ist unwahrscheinlich wichtig, um das Verständnis rund um die kontinuierliche Verbesserung zu fördern. Gegenseitiges Feedback im beruflichen Kontext zu geben und zu nehmen ist elementar, um eine lernende Organisation aufzubauen.
Aus diesem Grund habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, (fast) nach jedem Meeting, Training bzw. Workshop das Feedback meiner Teilnehmer einzuholen und – wichtig – auch Feedback an meine Teilnehmer zu geben. Hier meine drei Lieblingsmethoden.

Feedback-Tür

Einfach 4 Post-its an die Tür kleben (++, +, -, –) und die Teilnehmer bitten, beim Verlassen des Raumes einen Punkt auf das zutreffende Post-It zu zeichnen. Das geht schnell, ermöglicht Anonymität, und ist wenig disruptiv. Ich wende das häufig bei „Feedback-Neulingen“ an, obgleich die Methode eigentlich immer passt. Man kann bei dieser Feedbacktür den Schwerpunkt auch konkret auf „Return On Time Invested“ (kurz: ROTI) legen, um herauszufinden, wie viel Mehrwert der Termin den Teilnehmern gefühlt gebracht hat. (Achtung: Bei einem überwiegend negativen Resultat sollte jedoch unbedingt eine Nachbesprechung mit den Teilnehmern erfolgen.)

Blitzlicht-Gewitter

Beginnend bei mir selbst, sagt jeder reihum einen Satz. Wie geht es mir jetzt nach dem Termin, wie empfand ich das Meeting, was fand ich gut, was hat mir gefehlt – all das sind Elemente, die hier erwähnt werden dürfen. Kleiner Tipp: Es hilft, einen „talking stick“ herumzureichen (Stift, Ball, Spielzeug o.ä.), um sowohl die Disziplin als auch den Fokus zu fördern. Und wer eine sehr redselige Truppe an Teilnehmern hat, kann ruhig zur Packung Streichhölzer greifen. Wer länger redet, als ein Streichholz abbrennt, der verbrennt sich wortwörtlich die Finger 😉

Wie war der Termin?

Bei einer kleinen Gruppe, die sich ohnedies öfter sieht (z.B. Dev.Team), lohnt es sich, nach Abschluss des Termins die ganze Runde bzw. einzelne Personen zu fragen: Wie war der Termin? Was war gut? Was sollten wir das nächste Mal anders machen? So bekommt man Feedback und der nächste Termin kann nur noch besser werden.
Habt ihr auch das Gefühl, dass eine tatsächliche Feedbackkultur im beruflichen Kontext sehr selten zu finden ist? Wie geht ihr damit um?

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bgloger-redakteur bgloger-redakteur

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Eine Antwort zu “In kleinen Schritten Feedback fördern”

  1. Stefan sagt:

    Danke für die Praxis-Tipps. Die Feedback-Tür finde ich wirklich spannend. Das probiere ich demnächst mal aus. 🙂

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