Glauben, erklären, überzeugen? Erleben!

Als Agile Coaches und Berater werden wir ab und zu als „Evangelisten“, manchmal sogar als „Taliban“ bezeichnet.
Ja, wir glauben!

  • Wir glauben, dass agile Werte und Vorgehensweisen ein Unternehmen zum Erfolg bringen können.
  • Wir glauben, dass Ermächtigung zu Verantwortung führt, die wiederum zu Ergebnissen führt.
  • Wir glauben, dass Organisationen keine Maschinen sind, sondern ein Menschensystem.
  • Wir glauben, dass die Personen, die am nähesten am Problem sind, auch am nähesten an der Lösung sind.
  • Wir glauben, dass es in unserer heutigen Welt ein Schlüssel zum Erfolg ist, auf Veränderung und Unsicherheit reagieren zu können.

In einem früheren Blog hatte ich schon ein paar gute Argumente gelistet (In Scrum we trust!) und es gibt  auch gute Tipps, wie man am besten ein Evangelist wird (How to be a successuflu agile development evangelist).

Nun, andere Leute auf dem Weg zur Veränderung zu begleiten, bleibt weiterhin eine schwere Aufgabe!!

Mike Cohn („Succeeding with agile“) fasst die fünf Schritte zur erfolgreichen Einführung agiler Vorgehensweisen mit dem Akronym ADAPT zusammen:

Awareness – das Bewusstsein, dass der derzeit verwendete Prozess nicht die gewünschten Ergebnisse  bringt
Desire – das Verlangen, die bestehenden Probleme mit Hilfe agiler Methoden zu adressieren
Ability – die Befähigung, eine agile Methode erfolgreich einzusetzen
Promotion – das (interne) Marketing für die agile Vorgehensweise in Form von Erfahrungsberichten
Transfer – die Ausweitung der agilen Methoden auf andere Unternehmensbereiche (aus Sicht einer IT-Projektabteilung)
Eine (positive) Erfahrung zählt mehr als alle schönen Worte. Der Hirnforscher Gerald Hüther erklärt in der österreichischen Tageszeitung “Der Standard”, warum man durch günstigere Erfahrungen seine Haltung verändert.
Der Frontallappen ist der Bereich im Gehirn, in dem unsere sogenannten Metakompetenzen, unsere Überzeugungen, Glaubenssätze, inneren Einstellungen und schlussendlich die daraus hervorgehenden Haltungen verortet sind. Sie bestimmen, was ein Mensch denkt, wie er Dinge bewertet, wie er handelt. Der springende Punkt dabei ist: Wir können die dort entstandenen Haltungen nicht einfach ändern. […] Erfahrungen gehen buchstäblich unter die Haut – mit anderen Worten, der Mensch fühlt. Das emotionale Netzwerk im Hirn verknüpft sich mit dem kognitiven Netzwerk zu einer festen Struktur. Diese lässt sich nicht durch noch so viele Anfeuerungen und Ermunterungen in all den flammenden Ansprachen bei Betriebsfesten oder durch sonstige Belehrungen und Ermahnungen verändern. Das gelingt wie gesagt nur durch neue Erfahrungen, mit denen dann die alten, eingefahrenen Netze im Gehirn überschrieben werden. Mit den besseren können also dann die weniger guten Erfahrungen gelöscht werden. Am besten gelingt das, wenn der Mensch begeisternde Erfahrungen macht. Die reißen ihn dann in des Wortes wahrstem Sinne mit und aus alten Haltungen heraus.

Geschrieben von

bgloger-redakteur bgloger-redakteur

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